Wie ein kleiner Zwerg schaust du in die an dir vorbei rauschende, neblige Postkartenlandschaft. Einzig und allein, das schneidende Geschrei der anderen Zwerge durchtrennt dein nicht enden wollendes Gebrabbel.
„Warum der Vogel da draußen fliegen kann?“ fragst du deine Mutter mit schockiertem Unverständnis. Du willst auch fliegen können. Ein Lächeln huscht mir über die Lippen. Du weist noch nicht, dass dein Lebensabschnitt dem Fliegen am nächsten kommt.
In einem Höllentempo zieht die Landschaft an dir vorbei. Die Bäume flüstern dir von verstrichenen Jahren, die alten Häuser erzählen vergangene Geschichten. Du hörst Ihnen nicht zu. Du staunst über das lebendige Grün des Baumes und wunderst dich wie es wohl von da oben aussieht. Du tastest die Häuser mit deinen Blicken ab und suchst in Ihnen dein Zuhause. All ihre Geschichten werden übertönt von deinem Staunen. Deine Bewunderung für Alles, Alles was für andere normal ist, lässt keine Störung zu. Jeder neue Eindruck, jedes daraus entstehende Staunen steht so gegensätzlich zu der Abgeklärtheit des alten Mannes neben mir.
Sie starren mit leeren Augen auf den Sitz vor Ihnen, selbst unerträgliches Geschrei hebt Ihren Kopf nur zentimeterweise. Sie haben wohl mehr gesehen als sich dieses kleine Wesen je erstaunen könnte. Staunen sie noch, über die Magie, die Sinfonie der Natur, das Theater der Menschheit? Baumelt in Ihnen noch irgendwo ein kleiner Junge mit den Füßen? Ein kleiner Junge wie der vor Ihnen?
Staunt er noch ?